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HIV/Aids-Behandlung für die Bergbevölkerung
SolidarMed

HIV/Aids-Behandlung für die Bergbevölkerung

Lesotho hat nicht nur eine der weltweit höchsten HIV-Raten. sondern ist gleichzeitig auch eines der Länder, welches am ärgsten vom Mangel an Gesundheitspersonal betroffen ist. Angesichts der knappen Ressourcen auf Ebene des Pflegepersonals ist man deshalb in Lesotho dazu übergegangen HIV-Tests und Beratung nicht mehr vom medizinischen Personal durchführen zu lassen, sondern von Laien, die eine spezielle Ausbildung in HlV-Beratung durchlaufen haben. Dabei handelt es sich überwiegend um Personen, die selbst in Therapie sind und so unter anderem ihre eigenen Erfahrungen in die Beratungsarbeit einbringen können.

ln Lesotho unterstützt SolidarMed neben der HIV-Prävention die Behandlung von Aids-PatietInnen in den abgelegenen Distrikten Thana Tseka und Butha Buthe. Die beiden Spitäler Paray und Seboche sind langjährige Partner von SolidarMed und Zielspital für über 132'000 Menschen.

Der Distrikt Thaba Tseka liegt im zentralen Berggebiet Lesothos auf 2'200 Meter. Im Hauptort betreibt die katholische Kirche das 1935 gegründete Bergspital Paray (76 Betten). Die Gegend ist sehr gebirgig, die Felder sind klein und die Ernten auch in den besten Jahren karg. ln Thaba Tseka ist die Armut und Nahrungsmittelknappheit der Bevölkerung besonders stark ausgeprägt.

Der Distrikt Butha Buthe mit dem Seboche-Spital (88 Betten) liegt irn Norden von Lesotho. Das Einzugsgebiet des Spitals umfasst ca. 1000 km2 und befindet sich auf einer Höhe zwischen 1650 und 3000 Meier über dem Meer. Auch dieses Spital befindet sich im Besitz der katholischen Kirche.

Zwischenstand per Ende 2010
Währen der zweiten Phase von SMART (2008 -2010) wurde die antiretrovirale Therapie an allen Gesundheitszentren rund um die zwei Partnerspitäler erfolgreich dezentralisiert. Per Ende 2010 bekamen bereits 1350 der bis dahin 3'732 HIV-Patienten unter Therapre ihre Behandlung im nahe gelegenen Gesundheitszentrum statt im entfernten Spital. Um die Partner bei der Umsetzung der antiretroviralen Therapie in den Gesundheitszentren zu unterstützen, wurden 24 Laienberatende geschult. Sie sind zu einer wertvollen Arbeitshilfe geworden und sind für den Grossteil der HIV-Tests und Beratungen in den Gemeinden zuständig.

Zielsetzung der dritten Projektphase 2011-2013
Gemeinsam mit den Spitälern und den staatlichen lnstitutionen hat sich SolidarMed mit der dritten Phase von SMART zum Ziel gesetzt, die Qualität und Nachhalfigkeit der antiretroviralen Therapie in den Gesundheitszentren zu festigen und sicherzustellen, dass die Gesundheitszentren
dem massiven Patientenandrang Stand halten können. Das Projekt konzentriert sich deshalb auf die Kernaufgaben ,,Testen - Behandeln - unter Behandlung behalten":

  • Testen: Darnit möglichst alle ihren HIV Status kennen, unterstützt das Projekt Angebote für die lokale Bevölkerung, um sich testen zu lassen.
  • Behandeln: SMART unterstützt die zwei Spitäler und 12 Gesundheitszentren, um allen HIV-positiven Patienten eine kostenfreie HlV-Therapie anzubieten, die internationalen und nationalen Standards entspricht.
  • Unter Behandlung behalten: Durch Verbesserung der Qualität der angebotenen Behandlung und durch Stärkung der Strukturen auf Spital- und Gemeindeebene werden die PatientInnen darin unterstützt, ihre lebenslange Therapie regelmässig einzunehmen.

Mit nationalen und internationalen Strategien koordiniert
Das Projekt beücksichtigt die Gegebenheiten der lokalen Gesundheistssysteme. Obwohl die Spitäler im Besitz der Kirche sind, sind sie in das staatliche Gesundheitswesen integriert und erfüllen einen öffentlichen Auftrag. Das Spitalpersonal wird vom Staat entlohnt und der Staat vertreten durch das Gesundheitsministerium, Ieistet einen Beitrag an die Betriebskosten der Einrichtungen. Das SMART-Projekt ist in die nationale Strategie zur Bekämpfung von HlV/Aids eingebettet, was sich in der engen Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium und staatlichen Gesundheitszentren auf Distriktebene zeigt. Diese sind für die Dezentralisierung der Therapie von grosser Bedeutung. (2012)